Dienstag, 19. August 2014

Home could be anywhere, when I am holding you!

Wenn man an einem Samstagmorgen um 06:00 Uhr vom Liebsten geweckt wird um den Sonnenaufgang anzuschauen, gibt es nur wenige Gründe, die ihn dazu bringen könnten: a) er ist noch betrunken von der Feierei am Freitagabend b) er schlafwandelt c) er hat etwas ganz Besonderes vor.
Da der Freitagabend in diesem Fall schon sehr früh endete und mein Liebster für gewöhnlich nie schlafwandelt, war mir irgendwie sofort klar, dass hier gleich eine wichtige Frage gestellt werden würde.
Wie das bei Frauen oft so ist, täuschte mich mein Gefühl nicht und wir konnten nur wenig später am Frühstückstisch unsere Verlobung verkünden.

Das besagte Frühstück
Während es an diesem Morgen nur eine Frage zu beantworten galt, taten wir in den nächsten Monaten fast nichts anderes mehr. Wo feiern wir? Was gibt es zu essen? Wer kümmert sich um das Catering? Wie soll die Deko aussehen? Wen laden wir ein? Wird es eine kleine oder eine große Feier? Welchen Wein bieten wir an? Was ziehen wir an? Und das ist ist wirklich nur ein kleiner Ausschnitt der Themen, die uns ständig im Kopf rumschwirrten.
Während es auf viele Fragen erst nach viel Kopfzerbrechen Antworten gab, standen zwei ganz grundlegende direkt fest: die Hochzeit wird vegan und vorallem individuell. Keine tierischen Produkte und vorallem nichts, was austauschbar ist. Alles sollte ganz genau auf uns zurechtgeschneidert sein und 100% passen.

Die Einladung
Da wir beide wahnsinnig gerne reisen und der Refrain unseres Liedes mit Home could be anywhere, when I am holding you dies noch unterstreicht, stand schnell fest, dass sich das in der Hochzeit irgendwie wiederspiegeln muss. Die liebe Jule von Juleria 9 hat das dann in unserer Einladung noch besser hinbekommen, als wir es jemals hätten tun können. Gestempelt haben wir übrigens selbst - unsere eigene Handschrift sollte ja irgendwie auch dabei sein.


Der Fotograf
Die Fotos waren uns besonders wichtig - schließlich will man sich diese noch sein Leben lang anschauen und auch noch Freude daran haben, wenn man sie irgendwann seinen Enkeln zeigt. Uns war es also wichtig, dass der Fotograf unsere und die Stimmung unserer Gäste einfängt, genau erkennt was wir wollen und uns ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Und was soll ich sagen? Andreas von Andreas Springer Fotografie hat uns nach einigen Mails und einem Engagement-Shooting genau die Sicherheit vermittelt die wir uns wünschten und uns nicht nur ein Lächeln, sondern auch Tränen der Freude beschert. 
Neben den üblichen Fotos, die bei uns eigentlich garnicht üblich waren, weil nicht der typische Hochglanz-Hochzeits-Kitsch, hatten wir auch eine Photobooth. Unsere Gäste konnten per Selbstauslöser also total entspannt und ausgelassen knipsen.


Die Location
In und um Heidelberg eine bezahlbare Location zu finden, die unseren Vorstellungen entspricht, ist wirklich alles andere als einfach. Erstmal stand die Frage im Raum, ob wir drinnen oder draußen feiern wollen. Könnte ich das Wetter beeinflußen, hätte ich eine Feier im Freien vorgezogen. Weil ich das aber nun nicht kann, wäre so eine Feier mit viel mehr Kosten und Organisation verbunden gewesen, als es im ersten Moment scheint. Man braucht ein Zelt, denn es könnte ja regnen. Man braucht einen Boden für das Zelt, denn es kann ja sein, dass es die Tage vorher regnet und der Boden dann nass ist. Man braucht Strom, denn der ist je nach Location ja nicht unbedingt vorhanden. Man braucht Kühlschränke, denn Essen und Getränke wollen ja gekühlt werden. Man braucht Toiletten, denn 'siehe Strom'. Und wenn man erstmal ins Detail geht, kommt noch einiges mehr hinzu.
Hat man dann mal eine Location, die es in die engere Wahl schafft, ist man oft gezwungen, einen bestimmten Caterer zu nehmen. Und meist hat der dann keine Erfahrung mit veganem Essen, sodass die Location wieder nicht in Frage kommt.
Wir können wirklich von Glück reden, dass unser Vermieter gleichzeitig der Besitzer eines Restaurants ist, und uns die Möglichkeit gegeben hat, im Gasthaus zur Schauenburg zu feiern und unseren eigenen Caterer mitbringen zu dürfen.


Die Deko
Für eine Deko, die nur ein einziges Mal benutzt wird, Geld auszugeben, lohnt sich weder wirtschaftlich noch in Bezug auf Nachhaltigkeit. Daher haben wir uns entschieden, alte Glasflaschen zu recyclen und ihnen neues Leben einzuhauchen. Gefüllt haben wir diese mit Rosen und Kräutern.
Aus den selben Rosen und Kräutern haben ich mir auch meinen Brautstrauß gebunden.


Das Essen
Da ich Meike eigentlich nicht die Chance nehmen wollte, an unserer Feier als Gast teilzunehmen, stand erstmal lange nicht fest, dass sich Holy Kitchen bzw. Veganetorten.de um das Essen und die Torte kümmern wird. Als wir sie dann aber doch gefragt hatten, war sie so aus dem Häuschen, dass die Entscheidung noch im selben Moment feststand. Meike hat so viel Arbeit in die Vorbereitung gesteckt und uns die wunderschönste Torte gezaubert, die man sich vorstellen kann. Ein weiterer Beweis dafür, dass Essen glücklich machen kann - erst recht, wenn es von einem so wunderbaren Menschen kommt.
Nach Mitternacht gab es dann noch eine grandiose Käseplatte, die uns ein Freund zur Hochzeit geschenkt hat. Der Kommentar eines nichtveganen Gastes: Nicht im Ernst, oder? Probiert haben trotzdem einige und ich habe zu Torte, Buffet und Käseplatte nur positive Rückmeldungen bekommen.

 

Die Getränke
Für den Sektempfang hatten wir Prosecco von Rapunzel und während der Feier wurden die Gäste mit Fritz Limonaden, Wasser von Viva con Agua, verschiedenen Biersorten, Rotwein von Le Filou und Weißwein aus der Privatkellerei vom Bekannten einer Freundin (ich werde es Euch wissen lassen, falls dieser irgendwann im Handel erhältlich sein sollte!) versorgt.

Das Outfit
Mein Traum war es, ein Kleid zu tragen, dass aus nachhaltigen Stoffen und fair produziert wurde. Leider war ein Kleid, dessen Stil meinen Vorstellungen entspricht, nicht zu einem bezahlbaren Preis zu finden, sodass ich mir diesen Traum nicht erfüllen konnte.
Weil mich die Kleider in den umliegenden Brautmodengeschäte nicht glücklich machen konnten, und der Versuch mir ein Kleid individuell schneidern zu lassen so richtig in die Hose ging, wurde es letztendlich ein Kleid von Otto. Nie hätte ich mir träumen lassen, dass ich an meinem Tag ein Outfit aus einem Katalog tragen würde. Letztendlich kam es dann aber eben doch anders als gedacht und ich habe mich pudelwohl darin gefühlt.


Im Nachhinein muss ich sagen, dass es letztendlich keinen großen Unterschied macht, ob man vegan oder eben nicht vegan heiratet. Bei der Planung hat uns das Catering am meisten Kopfzerbrechen bereitet - aber letztendlich muss sich jedes Brautpaar entscheiden und es macht es nicht unbedingt schwieriger, dass die Speisen vegan werden sollen. Einzig und allein der Punkt, dass die Mehrheit der Gäste nicht vegan lebt und man diese kulinarisch natürlich dennoch verwöhnen möchte, ist eine kleine Herausforderung.  Aber umso länger man sich Gedanken über das Speisenangebot macht, desto sicherer wird man sich auch, dass man alle Gäste glücklich machen kann. Sicherlich steht es sowieso an erster Stelle, dass man selbst mit allem zufrieden ist und einen tollen Tag hat, aber irgendwie kann man ja auch keine tolle Feier haben, wenn die Gäste nicht auch glücklich sind, oder!?


Mittwoch, 13. August 2014

Vegan Wednesday No.19

Die Abstände zwischen meinen Posts werden kürzer - es ist doch tatsächlich ein Trend in Richtung mehr Aktivität hier zu verzeichnen. Und ich bin ziemlich sicher, dass es so weiter geht!
Wenn ich mir den letzten Vegan Wednesday anschaue, ist ebenfalls ein Trend zu verzeichnen. Nämlich der, dass ich mittwochs kochtechnisch ziemlich lustlos bin. Das Wochenstart-Hoch (gibt es bei mir tatsächlich, weil ich zum Beginn der Woche immer neue Vorsätze habe und deswegen irgendwie voller Elan in die Woche starte) ist irgendwie schon vorbei und das Wochenend-Hoch auch noch nicht in Sicht. Jedenfalls gab es vor genau einem Monat ebenfalls Spinat und Kartoffeln und in den letzten Monaten irgendwie oft Salat mit Kartoffeln. Geht schnell und schmeckt echt gut, ist aber auch irgendwie lahm. Deswegen plädiere ich hiermit für 'nen Vegan Monday oder so ;-)

Zurück zu den Vorsätzen zum Wochenanfang: der hieß bei mir dieses Woche Bewegung, gesundes Essen, fit werden! Zumindest das Essen stand auch die letzten Wochen schon genauso auf meinem Plan und das hat bisher ganz gut geklappt. Nachdem ich meinen Drahtesel nun auch mal wieder habe durchchecken lassen, fahre ich damit 6km zur Arbeit und trotz Anfängerschmerzen und Regenschauern habe ich es diese Woche bisher durchgezogen und bin schon ein wenig stolz. Vorallem morgens fühlt sich das richtig gut an - abends, wenn man nach einem langen Tag einfach nur nach Hause will, eher weniger...aber wer schön sein will und so, ne!

...was gibt es schöneres, als den Tag mit einem guten Buch und leckerem Essen zu beginnen?
Kleine 'Gesund essen'-Ausnahme am Mittag - aber die vegane Pizza, die ich bei der Alnatura-Bäckerei entdeckt habe, musste ich einfach testen!
Ein weiteres Bild von Spinat mit Kartoffeln erspare ich Euch - Ihr wisst ja selbst wie das aussieht :D