Ein zweites Mal, wo ich an einem unerwarteten Ort positiv vom Veganismus überrumpelt wurde, war mein Arbeitsplatz. Eine, schon etwas ältere, Kollegin hat bald ein paar Leute zum Essen da, darunter auch eine Fast-Veganerin. Über mehrere Ecken hat sie dann wohl erfahren, dass ich vegan leben. Also fragte sie mich, was man jemandem kochen könnte, der überhaupt nichts isst. Im weiteren Gespräch hat sie mehrmals durchklingen lassen, dass sie eigentlich ziemlich genervt darüber ist, Sonderwünsche beachten zu müssen. Außerdem hat sie auch zugegeben, dass sie ihr quasi schonmal eine Soße untergejubelt hat, die wohl nicht vegan war, dies aber nicht bemerkt wurde, weil die besagte Person erst sechszehn und dazu noch etwas zu naiv ist, um zu wissen, was grundsätzlich vegan ist und was nicht. Obwohl mir mehrere Male eine negative Grundstimmung gegenüber dem Veganismus aufgefallen ist, hat es mich sehr gefreut, dass sie mich gefragt hat und sich trotzdem ernsthaft Gedanken macht. Ich habe ihr also zwei Kochbücher mitgebracht und sie mir im Gegenzug ein Rezept für Kartoffelgulasch - ein Rezept íhrer Mutter, das es in Ihrer Kindheit gab, wenn kein Geld für Fleisch, dafür aber Kartoffeln im Haus waren. Das Rezept werde ich ganz bald testen und Euch dann berichten, ob es was kann. Zur Verteidigung meiner Kollegin muss ich sagen, dass mir während eines zweiten Gesprächs eine gesunde Einstellung zu Lebensmittelverschwendung, Wegwerfgesellschaft und Fleischkonsum aufgefallen ist, was die ersten Negativpunkte eigentlich schon wieder wettmachen.
Was sonst noch geschah, ist die Ankunft einer Buchbestellung. Blöderweise kamen vier Bücher in drei Einzellieferungen, was mich ziemlich geärgert hat, weil einfach total verschwenderisch. Ein Grund nächstes Mal wieder im Buchladen zu kaufen (meine Miles-and-More-Bonuspunkte, die ich für die Bücher eingelöst habe, sind ja nun sowieso weg). Momentan lese ich noch Anständig essen von Karen Duve, kann es aber kaum erwarten, mit den neuen Büchern zu beginnen.
Meine Ausbeute! |
So, und um das Klischee so richtig abzurunden, werde ich mich nun verabschieden und Frauentausch schauen. Beim Zappen habe ich nämlich gerade entdeckt, dass heute eine Familie dargestellt wird, die offenbar eine sinnvolle Einstellung zur Ernährung haben. Die Mutter erzählte gerade, dass ihre Kinder von klein auf gesund ernährt werden sollen und das Gemüse auch gegessen werden muss, wenn es mal nicht so gut schmeckt wie Pommes und Co. (Dem kann ich nur zustimmen.) Der Sohn (circa 12) äußerte sich daraufhin ebenfalls zur gesunden Ernährung und versicherte, dass man von ungesundem Essen krank werden und sogar daran sterben kann. Ebenfalls thumbs up - ich hoffe meine zukünftigen Kindern entwickeln auch mal eine so gesunde Einstellung zum Essen! Und nun, wir bereits angekündigt: Gute Nacht Euch allen!
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