Dienstag, 24. April 2012

Rückblicke, Rückblicke und noch mehr Rückblicke!

Was hat man davon, wenn man sich so lange nicht meldet und seine Leser auf dem Trockenen sitzen lässt? Man muss so einiges nachholen. Die Osterwoche verbrachten wir in der Heimat und somit zu zweit im alten, wohlgemerkt sehr kleinen, Kinderzimmer und komplett auf den Kühlschrank der Eltern angewiesen - das war echt eine Herausforderung. Das mit den Ausnahmen hat daher leider nicht ganz so gut geklappt, wie ich es mir vorgestellt habe. Aber da meine Mutter beim Kochen sehr viel Rücksicht auf mich genommen hat, konnte ich damit sehr gut leben. Wisst Ihr was mir dabei aufgefallen ist? An den Orten konsequent zu sein, an denen man es vor einiger Zeit mal gewohnt war ganz normal zu essen, ist ganz schön schwer. An neuen Orten, wo man noch nie regelmäßig oder immer nur vegan gegessen hat hingegen überhaupt nicht und in der eigenen Wohnung ja sowieso nicht. In die eigene Komfortzone, das Wort passt einfach soo unglaublich gut, zurück zu kehren ist daher immer wieder angenehm und irgendwie erleichternd.
Aber nun wieder zu den leckeren Momenten unserer Urlaubswoche. Am ersten Abend machten wir zunächst einen mehr oder weniger kurzen Abstecher nach München, weil ein Freund von uns dort seinen Geburtstag feierte. Weil es zum Essen Chili gab habe ich mich mal wieder selbst versorgt und mein eigenes Töpfchen, sin carne versteht sich, mitgebracht. Ein paar Freunde, von denen ich es nicht unbedingt erwartet hätte, haben probiert und es in den höchsten Tönen gelobt - ja sie fanden es sogar besser, als das Chili con Carne. Das lag zwar eher an der Zubereitungsart als an der Tatsache, dass Soja- anstatt Rinderhack drin war,aber so ein Kompliment freut mich natürlich trotzdem wahnsinnig und mein kleines Veganerherz hat doch einen kleinen Luftsprung gemacht.
Am nächsten Tag stand schon der nächste Geburtstag an und zwar der meiner Schwester. Vielleicht erinnert Ihr Euch an meine Erfahrung, die ich dort an Weihnachten gemacht habe? Dieses Mal lief es so viel besser und ich denke die erste Aussage, die ich über die Einstellung von ihr und ihrem Freund bezüglich Veganismus gemacht habe, muss ich hier der Fairness wegen revidieren. Auch hier gab es Chili und auch hier hatte ich meine eigene Portion, die ich mir dieses Mal nicht selbst mitgebracht habe und die statt Fleisch einfach Kartoffeln enthielt. Außerdem hat meine Schwester auch einen veganen Apfelkuchen für mich gebacken, der richtig richtig lecker war und auch bei den anderen Gästen gut ankam. Es tut wirklich gut zu erfahren, dass man als Gast nicht zurückstecken muss und auch essenstechnisch genauso willkommen ist, wie die anderen Gäste.
Gefräßig sind wir auch in den nächsten Tag, dem Ostersonntag gestartet. Seit ein paar Jahren bruncht meine Familie an diesem Tag bei meinen Eltern und in diesem Jahr war ich für die meisten der Speisen zuständig. Daher zauberte ich Mini-Frikadellen, panierte Schnitzelchen (die mir leider nicht so gelungen sind) und Samosas und vegane Vurst gab es auch für mich und meine Brötchen.

Samosas gefüllt mit Erbsen, Kartoffeln und Zwiebeln - soo lecker!
Mini-Frikadellen mit Knoblauchdip
In dieser Urlaubswoche waren wir außerdem auf dem Geburtstagsbrunch einer guten Freundin und auch hier musste ich nicht hungern. Neben dem üblichen Notfallplan Marmelade hatte sie mir Sojabutter, Aufstrich und Vollkornbrot besorgt und eine extra Portion Obstsalat ohne Joghurt gemacht.


Ein weiterer kulinarischer Meilenstein dieser Urlaubswoche waren meine ersten selbstgemachten Sojarouladen. Die gehen so:
Soja Big Steaks nach Packungsanleitung weich kochen. Anschließend mit Senf bestreichen, feingewürfelte Zwiebeln und Gewürzgurken drauf, rollen und mit einem Faden zubinden. Die Rouladen in Öl von allen Seiten sehr dunkel anbraten, mit Wasser ablöschen, Soßenpulver einrühren und aufkochen lassen. Die Soße nun mit Tomatenmark und Kokosmilch abschmecken und das ganze ca. 2h auf niedriger Stufe köcheln lassen. Wenn Ihr die Möglichkeit habt, solltet Ihr die Rouladen bereits am Abend vorher zubereiten, sodass sie die Nacht über im Kühlschrank noch durchziehen kann. Ich finde, dass der dominante Geschmack von Sojaprodukten dieser Art, den ich nicht ganz so gerne mag, so weitgehend verschwindet. Das Ergebnis, dass ich zusammen mit den Thürniger Klößen von der Schwiegermama in spe genießen konnte, war wirklich überragend. Nachmachen ausdrücklich empfohlen!

Was mir unheimlich gut getan hat war, dass wir es in dieser Woche endlich mal wieder geschafft haben viel Zeit draußen und vorallem im Wald zu verbringen. Und obwohl wir fast die komplette Zeit ununterbrochen unterwegs waren, war ich endlich mal wieder richtig entspannt. So darf es gerne öfter sein.

2 Kommentare:

  1. Oh, die Mini-Frikadellen sehen ja toll aus! Gibts dazu ein Rezept *bettel*

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    1. das war eher so ne frei-schnauze-aktion :) sojahack in gemüsebrühe weichkochen und dann mit mehl mischen, sodass eine klebrige masse entsteht, die sich zu frikadellchen formen lässt - gewürzt habe ich mit etwas senf und salz und pfeffer!

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